Orientierung durch räumliches Hören 

Hören bedeutet nicht nur das Unterscheiden von Tönen und Geräuschen. Die Ohren helfen auch dabei, die Richtung zu erkennen, aus der das Gehörte kommt. Sie haben damit einen erheblichen Einfluss auf unser Orientierungsvermögen. Nicht ohne Grund hängen sie unmittelbar mit dem Gleichgewichtssinn zusammen.

 

Räumliches Hören wird dadurch möglich, dass wir zwei Ohren haben, die so angeordnet sind, dass der Schall sie fast nie gleichzeitig erreicht. Diese zeitlichen Differenzen reichen dem Gehirn aus, um zielsicher die betreffende Schallquelle zu verorten. Das Prinzip funktioniert aber nur in den horizontalen Richtungen links, rechts und vorne oder hinten. 

 

Wie die Ohren dagegen Höhenunterschiede erkennen, ob sich also eine Geräuschquelle über uns oder am Boden befindet, dazu haben kanadische Forscher wichtige Erkenntnisse beigetragen. Durch Veränderungen an der Ohrmuschel mit kleinen Silikoneinsätzen konnten Versuchspersonen Wissenschaftler bei Versuchspersonen nicht mehr unterscheiden, ob sich eine Geräuschquelle über oder unter ihnen befand, was vorher problemlos möglich war. Demzufolge wertet das Gehirn nicht nur die reinen Schallwellen aus, die auf das Ohr treffen, sondern auch die Art und Weise, wie sie von der persönlichen Form der Ohrmuschel modifiziert werden.

 

Die räumliche Orientierung durch akustische Signale begleitet die Menschen in allen Lebenssituationen. Dazu zählt die Sicherheit im Verkehr und im öffentlichen Leben, indem Fahrzeuge und andere Gefahrenquellen durch die jeweiligen Geräusche auch richtungsmäßig lokalisiert werden können. Das gilt auch für Gesprächssituationen mit mehreren Personen, um die Ansprache auch der richtigen Person zuzuordnen und sich ihr zuzuwenden. 

 

Insgesamt liefert die gesamte akustische Umgebung um uns herum wichtige Informationen, um Sprache zu verstehen und uns sich sicher zu bewegen, die allesamt vom funktionierenden Gehör verarbeitet werden. Dadurch können wir uns souverän und sicher in vertrauter und in fremder Umgebung bewegen und auf Gefahrensituationen angemessen reagieren.

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